Letztes Wochenende war es so weit: Meine Frau und ich hatten ein Date mit einem befreundeten Paar – im wahrsten Sinne des Wortes ein Date mit der Nachhaltigkeit. Wir wollten endlich mal den veganen Koreaner in München ausprobieren. Voller Vorfreude, aber auch mit einer kleinen Prise Skepsis im Gepäck, machten wir uns auf den Weg. Und dann passierte es: Beim Ausstieg aus der U-Bahn am Sendlinger Tor standen wir direkt vor Münchens bestem Currywurstladen, dem sagenumwobenen „Bergwolf“.
Die Versuchung lauert im Brötchen
Für die, die den Bergwolf nicht kennen: Das ist nicht irgendein Imbiss. Das ist eine Institution. Eine Pilgerstätte für alle, die an die Heiligkeit von knusprigen Würstchen und feuriger Currysauce glauben. Harry (unser Freund) und ich – beides Männer, die in solchen Momenten ein gewisses Höhlenmenschen-Gen nicht leugnen können – bekamen sofort leuchtende Augen. Es roch nach Freiheit, nach Jugend, nach allem, was die Welt kurz besser macht. Unsere Frauen? Haben uns einen Blick zugeworfen, der so ziemlich alles sagte: „Ihr wagt es nicht.“
Was soll ich sagen? Wir wagten es nicht. Stattdessen setzten wir unseren Weg fort, begleitet von der leisen Trauer, die man nur empfindet, wenn man an einer perfekten Currywurst vorbeigegangen ist. Aber hey, wer braucht schon Wurst, wenn am Ziel „vegane Ente“ und „veganer Thunfisch Tartar“ warten, oder?
Der Einstieg ins Pflanzenparadies
Der vegane Koreaner war ein echter Geheimtipp: eine gemütliche Mischung aus moderner Streetfood-Atmosphäre und authentischer koreanischer Küche. Die Kellnerin empfing uns mit einem Lächeln, das sagte: „Ihr seid mutig – und ihr werdet es nicht bereuen.“ Also bestellten wir, was die Karte hergab: „veganes Bibimbap“, die berühmte „vegane Ente“ und „veganen Thunfisch Tartar“. Die Frage, ob man in diesem Laden überhaupt noch echten Thunfisch oder Ente bekommen würde, hätte vermutlich zu einem sofortigen Rausschmiss geführt.
Das große Staunen: Geschmacksexplosion ohne Tierleid
Und dann kamen die Gerichte. Der erste Bissen: ein Moment der Erleuchtung. Die vegane Ente war so saftig und würzig, dass wir uns alle fragten, ob die Küche ein geheimes Huhn im Keller versteckt hat. Die knusprige Haut, die rauchige Note, die süß-scharfe Marinade – alles war auf den Punkt. Harry, der sich sonst von Fleischersatzprodukten fernhält wie ein Vampir von Knoblauch, nickte anerkennend. „Das hätte ich nicht gedacht“, murmelte er. Und ich? Ich kämpfte innerlich mit dem Gedanken, warum ich jemals echte Ente gegessen hatte.
Doch der eigentliche Star des Abends war der vegane Thunfisch Tartar. Ja, ich weiß, wie das klingt. Aber glaubt mir: Dieses Gericht war so gut, dass ich ernsthaft dachte, die Küche hätte sich einen Scherz erlaubt. Die Textur war perfekt, die Würzung erinnerte an das Beste von Sushi – und das alles ohne einen einzigen Fisch in den Ozean zu schicken. Es war, als hätte man den Geschmack des Meeres eingefangen und mit einer pflanzlichen Wunderformel multipliziert.
Die Moral von der Geschicht’?
Das Abendessen war ein voller Erfolg – selbst Harry, der vorher noch an die Currywurst gedacht hatte, war am Ende überzeugt, dass vegane Küche mehr kann als nur Tofu und Möhrchen. Und wir haben wieder einmal gemerkt: Es braucht nicht unbedingt Fleisch, um den Gaumen glücklich zu machen. Manchmal reicht eine kreative Küche und der Wille, sich auf Neues einzulassen. Aber sind wir ehrlich: Wenn ich das nächste Mal aus der U-Bahn steige, wird der Bergwolf wieder nach mir rufen – und ich weiß nicht, ob ich dann so stark bin.
Fazit mit Augenzwinkern
Die vegane Ente und der Thunfisch Tartar waren derart beeindruckend, dass wir ernsthaft darüber nachgedacht haben, uns vegan zu ernähren – zumindest bis Montagfrüh. Nachhaltigkeit hin oder her, die Lust auf Abwechslung ist das, was uns antreibt. Und wer weiß, vielleicht liegt die wahre Revolution darin, die Currywurst beim Bergwolf einfach nur noch als Ausnahme zu genießen. Denn wie man so schön sagt: „Alles in Maßen – außer es schmeckt zu gut.“ 😊
Was denkst du: Soll ich in diesem Stil mal einen kleinen Guide für die besten veganen Lokale in München schreiben?